Ganz persönlich gefragt: Was verstehen Sie unter nachhaltigem Handeln?
Jürgen Spykman: Wir haben nur eine Erde und unsere Ressourcen sind endlich. Nachhaltiges Handeln bedeutet für mich, neue Wege zu suchen und zu beschreiten, um den Ressourceneinsatz kontinuierlich zu reduzieren. Wo immer es möglich ist, sollten wir erneuerbare Ressourcen einsetzen und natürliche Lebensräume schützen oder wiederherstellen. Gleichzeitig gilt es, Verantwortung für ein gleichberechtigtes und soziales Miteinander zu übernehmen.
Der Körber-Konzern mit seinen vier Geschäftsfeldern definiert sich als Heimat für Unternehmer. Welche Bedeutung hat in diesem Rahmen das Thema Nachhaltigkeit?
Jürgen Spykman: „Das Richtige als Erster zum richtigen Zeitpunkt tun“ – das ist einer unserer Leitsätze bei Körber. Das gilt in allen Dimensionen: für unsere Innovationen ebenso wie für die Zusammenarbeit mit Kunden, Geschäftspartnern, Zulieferern und allen anderen Stakeholdern. Dabei richten wir unseren Blick nach vorne, denn die Zukunft ist der Kern des Nachhaltigkeitsgedankens. Das Nachhaltigkeitsversprechen von Körber liegt darin, dass wir mit unseren Aktivitäten ein besseres Leben für heutige und zukünftige Generationen ermöglichen. Dabei ist dieses fest in unserer Unternehmensstrategie verankerte Versprechen ganzheitlich angelegt und umfasst die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit, die sich an der ESG-Systematik orientieren: Environmental, Social und Governance – oder deutsch „Umwelt, Gesellschaft und Unternehmensführung“.
Versprechen sind eine schöne Sache, von zentraler Bedeutung ist jedoch, was konkret passiert …
Jürgen Spykman: Absolut. Das Konkrete liegt quasi in unserer DNA: Bereits Konzerngründer Kurt A. Körber verstand Umweltschutz als „ethische Aufgabe der modernen Industriegesellschaft“. Mit der Gründung seiner Stiftung hat Kurt A. Körber 1959 einen Grundstein für umfassendes gesellschaftliches Engagement gelegt. Er war der Auffassung: Geht es einem Unternehmen gut, sollte auch die Allgemeinheit davon profitieren. Damit aus unserem Nachhaltigkeitsversprechen konkrete Ergebnisse erwachsen, schaffen wir mit unserer konzernübergreifenden Nachhaltigkeitsstrategie ein gemeinsames Verständnis von Nachhaltigkeit und nutzen Synergien. Die strategischen Schwerpunkte für Nachhaltigkeit auf Konzern- und Geschäftsfeldebene haben wir in unserem „Haus der Nachhaltigkeit“ zusammengeführt. Darin bündeln wir alle Nachhaltigkeitsaktivitäten und gestalten sie als maßgeblichen Treiber für Wachstum und Innovation. Auch die Vision des Körber-Konzerns „Markführerschaft durch Technologieführerschaft“ zahlt auf die Nachhaltigkeit ein. Denn Technologie unterstützt Unternehmen auch dabei, die Umwelt zu schützen. Technologieführerschaft bedeutet für uns deshalb, einen wesentlichen Beitrag zu einer nachhaltigen Zukunft zu leisten. Wie im gesamten Körber-Konzern bestimmt auch im Körber-Geschäftsfeld Technologies nachhaltiges Denken unser unternehmerisches Handeln. Wir blicken auf ein jahrelanges Engagement in den Bereichen Abfallwirtschaft, Umwelt, Elektromobilität, Reduktion des Energieverbrauchs und soziales Engagement zurück. Von den ersten Ideen bis zu fertigen Produkten, Lösungen und Services denken und handeln wir möglichst nachhaltig. Wir stellen uns und unseren Partnern kontinuierlich Fragen, wie wir etwa Strom, CO2 und Materialien einsparen können.