Neue Maschinen sind jedoch nicht die einzig praktikable Lösung, mit der die Hauni Group Kunden unterstützen kann. „Für unsere Kunden ist es von zentraler Bedeutung, das Optimum aus ihrem vorhandenen Maschinenbestand herauszuholen“, erklärt Nowak. „Zu einem optimierten Product Life Cycle Management tragen wir mit zahlreichen Lösungen bei. Dazu zählen Obsoleszenz-Konzepte ebenso wie optimierte Wartungslösungen oder das Technical Improvement Program (TIP), das mit insgesamt mehr als 300 Einzellösungen ältere Maschinen wieder auf den neusten technischen Stand bringt und ihre Leistung steigert.“
Das oft stiefkindlich behandelte Obsoleszenz-Thema kann eine große Wirkung entfalten: Sind etwa elektronische Ersatzteile einer Maschine veraltet und werden nicht rechtzeitig ersetzt, ist im schlimmsten Fall kein 1:1-Austausch mehr möglich, und die erforderlichen Kosten für Umrüstung und Ausfallzeiten steigen schnell auf bis zu 100.000 €.
„Dieses Problem lässt sich mithilfe der kostenfreien Obsoleszenz-Analyse im Modul Ersatzteilmanagement des Kundenportals Hauni myPORTAL lösen“, so Nowak. „Kunden können die Analyse dort für ihre Maschine durchführen, um veraltete elektrische und elektronische Ersatzteile und deren Nachfolgeprodukte rechtzeitig zu identifizieren. Wird ein veraltetes Teil gefunden, zeigt das Analysetool, in welchen anderen Maschinen es noch verbaut ist.“
Auch die Wartung spielt beim Erhalt des Werts von Maschinen und Anlagen eine wichtige Rolle. Ihre Integration in den Produktionsalltag stellt Unternehmen im Spannungsfeld von hoher Auslastung, häufigen Produktwechseln sowie anspruchsvollen Qualitäts-, Effizienz- und Kostenzielen regelmäßig vor große Herausforderungen. Ein perfektes Gleichgewicht zwischen Wartungs- und Produktionsplänen und damit eine erheblich verbesserte Produktion gewährleistet die Hauni One Shift Maintenance. „Unsere Tests belegen das mit deutlichen Zahlen“, so Nowak. „Bei einer PROTOS-M5 ergab sich über 10.000 Betriebsstunden gemessen mit der One Shift Maintenance eine Reduktion der geplanten Ausfallzeiten um 57 Prozent von 372 auf 160 Stunden.“
Dieses Ergebnis basiert darauf, dass die One Shift Maintenance mit acht Stunden geplanter Downtime auskommt und jeweils nach 500 Stunden Produktionszeit durchgeführt wird. Das ist laut Nowak möglich, „weil größere Bestandteile der Wartung offline erfolgen, während die Anlage wieder produziert. Dabei reduzieren Plug-and-Play-Baugruppen für verschiedene Maschinen die Komplexität und die Downtime erheblich: Verschlissene Komponenten der ausgetauschten Baugruppe werden in einer Kundenwerkstatt oder bei uns im Hause ersetzt, sodass die gesamte Baugruppe für den nächsten Einbau zur Verfügung steht. Außerdem führen wir üblicherweise präventive Wartungsinhalte zustandsabhängig durch und legen sie in Wartungsintervalle, die nicht die geplanten acht Stunden ausschöpfen.“